Rasseportrait

Rasseportrait Britisch Kurzhaar Katzen (BKH)





Knuddelige Schnurrer mit ausgeglichenem Temperament





Viele Katzenfreunde sind dem Charme dieser kompakten, knuddeligen Schnurrer regelrecht verfallen und in der Werbung werden sie oft und gerne eingesetzt. Ihr ausgeglichenes Temperament trägt dazu bei, daß sie als ideale Wohnungskatzen gelten.





Wie der Rassename besagt, stammen diese seit fast 100 Jahren gezüchteten Katzen aus Großbritannien. Dort verpaarten englische Züchter selektierte blaue Hauskatzen mit Perserkatzen, allerdings sahen die "Perser" damals noch etwas anders aus als heutzutage. Und da Kurzhaar dominant ist, erhielt man aus diesen Kreuzungen natürlich auch Kurzhaarkatzen. Vor allem die niederländischen und deutschen Züchter verhalfen den "Teddybären" mit dem griffigen Plüschfell hier auf dem Kontinent zum großen Durchbruch und ihrem Erfolg.

Die anfänglich in der Farbe blau (für Laien ist dies grau) gezüchteten Briten gibt es inzwischen in mehr als 70 Farbschlägen, die jüngste Variante ist dabei die Britisch Kurzhaar Colourpoint, die seit 1995 anerkannt ist; entstanden ist diese Maskenkatze aus Verpaarungen mit Perser-Colourpoint und diese wiederum entspringen Kreuzungen von Persern und Siamkatzen. Das Besondere ist hier außerdem die blaue Augenfarbe, an deren Intensität aber immer noch, wie es so schön heißt, gearbeitet wird.

Der Standard der Britisch Kurzhaar verlangt einen kräftigen, muskulösen Körperbau mit breiter Brust, starken, kräftigen Schultern und stämmigen, relativ kurzen Beinen mit runden Pfoten. Der Schwanz wird kurz und dick gewünscht und soll abgerundet an der Spitze sein.





Der Kopf ist ideal, wenn er massiv und rund mit breitem Schädel ist - "Apfelköpfchen" wird dies liebevoll bezeichnet. Die Ohren sollen klein und weit gestellt sein, an den Spitzen leicht abgerundet. Die Nase darf keinen "Stop" (wie bei den Exotic Shorthair) aufweisen, sie soll allerdings kurz, breit und gerade sein. Die ideale Augenform ist groß und rund, und die Augenfarbe ist perfekt, wenn sie dunkelorange oder kupferfarben ist - allerdings machen hier die Silberfarbenen, die Goldfarbenen und die Colourpoint-Varianten eine Ausnahme bei der Augenfarbe.

Das Fell der Britisch-Kurzhaar soll bis zur Haarwurzel durchgefärbt sein, aber auch hier machen wiederum die Farbschläge tabby, golden und silber eine Ausnahme. Bei der Fellstruktur ist man sich aber bei allen Farben einig - es soll kurz und dicht sein, eine dichte Unterwolle haben, nicht flach anliegen und sich "crisp" anfühlen, wie die Engländer es bezeichnen. Entsprechend einfach ist die Fellpflege, hier reicht eine weiche Babybürste, mal gegen und mal mit dem "Strich" durchgehen, und fertig ist der Lack. Ein Trugschluß ist es, wenn man meint, Kurzhaarkatzen haaren nicht, die kurzen Haare der Briten haben die Angewohnheit, sich in allen Textilien festzusetzen, eine gute Fusselbürste gehört unbedingt zu den häuslichen Reinigungsutensilien im "Briten-Haushalt".

Den besten Zuchtstandard haben auch heute noch die blauen Briten, deren Zuchtbasis am größten ist, in einigen Katzenvereinen werden sie "Kartäuser" genannt, was für Laien verwirrend ist, denn es gibt eine eigenständige Rasse, die blaue "Chartreux" (auf deutsch Kartäuser). Bei den blauen Briten gibt es alle Nuancen von Blau, ein mittleres bis helles Blau wird bevorzugt.

Die wohl bekanntesten Farben bei den Briten sind neben Blau die Farben Creme, Chocolate, Schwarz, Blaucreme, Weiß; es gibt Bicolor- und Tricolor-Farben, Smoke, Chinchilla, Shaded-Silver, Golden in Shell und Shaded, desgleichen Cameo und Colourpoint. Briten mit schönem, gleichmäßigem Rot ohne Flecken und Streifen findet man noch selten, und auch die Farbe Lilac, die ein sanftes malvenfarbenes Grau mit einem leichten rosa Schimmer sein soll, ist eine züchterische Herausforderung.

Die Chinchilla-Briten bezaubern mit ihren grünen Augen, die mit schwarzer Augenumrandung aussehen, als wären sie mit einem Kajalstift geschminkt.





Weiße Briten sollte man zur Zucht nur mit einer anderen Farbe verpaaren und ein audiometrischer Hörtest, der die Hörfähigkeit beider Ohren überprüft, sollte eigentlich selbstverständlich sein, auch bei den Kitten.

Die Kater dieser Rasse mit ihren dicken Wangen sehen recht imposant aus, aber egal, ob Kater oder Kätzin - zu früh sollte man beide nicht kastrieren, denn es kann schon zwei Jahre dauern, bis sie ihre volle Größe und Statur erreicht haben.

Das Temperament der Britisch-Kurzhaar-Katzen ist im allgemeinen sehr ausgeglichen, sie sind aber keine ausgesprochenen Schoßkätzchen; lieber haben sie es, wenn sie selbst bestimmen können, wann Schmuse- und Kuschelzeit ist. Sie sind nicht aufdringlich, aber trotzdem sehr anhänglich und passen sich dem jeweiligen Tagesablauf ihrer Besitzer perfekt an. Sie spielen gerne und ausdauernd, und so schnell kann sie nichts aus der Ruhe bringen.

Die wohltemperierten Charaktereigenschaften und das knuffige, bärchenhafte Aussehen machen die Britisch Kurzhaar einfach unwiderstehlich.





Quelle: Katzen Extra Zuchtbuch - Evelin Geisler